Der Mensch ist nicht zum Sitzen geboren. Auch nicht zum Dauer-Ausruhen. Aktiv ist der Mensch in seiner ursprünglichen Form; Jäger und Sammler. Wer den ganzen Tag nur sitzt, lebt mithin gefährlich. Öfter mal aufstehen und sich bewegen würde schon helfen: 1-Minuten-Pausen machen!
Noch einmal zur Erinnerung: die durchschnittliche Laufleistung von Kindern betrug Mitte 1960 bis 15 km pro Tag und hat sich jetzt auf durchschnittlich 800 Meter verringert. Das sind nur noch fünf Prozent des ursprünglichen Bewegungsvolumens!
1-Minuten-Pausen während der Arbeit
Pausen während der Arbeit sind also gesund. Es geht dabei aber nicht um die Zigarette zwischendurch oder die beliebte Brotzeit. Wer eine sitzende Tätigkeit hat, sollte diese regelmäßig unterbrechen. Die Süddeutsche Zeitung (SZ) zitiert das European Heart Journal (online) und schreibt, dass „zahlreiche Pausen – sogar wenn sie nur eine Minute dauern – das Herz stärken und den Hüftumfang begrenzen“. (SZ, 12. Januar 2011) Untersuchungen ergaben, dass Menschen die immer wieder aufstehen und herumgehen, den niedrigsten Blutzuckerspiegel aufwiesen. Besonders überraschte Forscher, so die SZ, dass sich schon geringfügige Tätigkeiten positiv auswirkten: Beim Telefonieren aufstehen, zum Kollegen ins Nachbarzimmer gehen anstatt anrufen. Besprechungen im Stehen abhalten, was im Gegensatz zum Sitzen auch für eine vermehrte geistige Beweglichkeit und Kreativität sorgt. Noch ein Tipp: Drucker und Kopierer möglichst zentral auf einem Stockwerk platzieren, so dass hier kurze Botengänge erforderlich werden. Beim Gang zur und von der Kantine Treppe statt den Aufzug benutzen. Übrigens: Mit der Dauer der vor dem Fernseher oder Computer verbrachten Zeit steige auch die Wahrscheinlichkeit, herzkrank zu werden, das Leben zu verkürzen. (Journal of the American College of Cardiology).
Stress bedingt das RSI-Syndrom
A propos: RSI-Syndrom, Tennisarm, Mausarm oder in der Fachsprache Epicondylitis humeri radialis – diese Krankheit hat viele Namen. RSI steht für „Repetitive Strain Injury“: Repetitive = wiederholend, Strain = Anstrengung, Injury = Schaden/Verletzung. Es bezeichnet völlig unterschiedliche Erkrankungen der Hände und Arme sowie im Schulter- und Nackenbereich, die durch Zwangshaltungen und sich ständig wiederholende Bewegungen hervorgerufen werden. Dazu gehören die Epicondylitis humeri radialis – die auch als Tennisarm oder Mausarm bekannt ist, der SMS-Daumen (meint eine Sehnenscheidenentzündung im Bereich des 1. Strecksehnenfaches vor allem am rechten Handgelenk und Unterarme), das Impingementsyndrom am rechten Schultergelenk als Folge der Zwangshaltung durch das Bedienen der Maus sowie starke Verspannungen und Muskelverhärtungen im Nackenbereich.
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