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Scharchen - Foto: (c) pathdoc, fotolia.com

Besser schlafen ohne zu schnarchen

Zusammen in einem Bett zu schlafen hat sich tief in unseren Genen verankert. Bis zur Erfindung des Türschlosses zur Sicherheit vor Einbrechern und Dieben, hat es sich bis heute gehalten. Aus rein fortpflanzungstechnischen Gründen freilich aber auch weil‘s zu zweit einfach kuscheliger ist. Kuscheliger? Na ja. So lang auf jeden Fall, bis einer der beiden Partner Wind in die Segel bläst und mächtig los sägt.

Schnarchen ist überhaupt nicht gesund. Weder für den Partner, noch für die mithörenden Nachbarn und auf keinen Fall für den Schnarcher selbst.
Das typische Schnarch-Geräusch entsteht durch Vibration von Weichteilen in den oberen Atemwegen. Kann aber auch sein, dass die Mandeln zu groß, der Rachen zu eng oder der Unterkiefer zu klein sind.

Die Experten unterscheiden „rhytmisches“ und „unrhytmisches“ Schnarchen. Wer rhytmisch schnarcht nervt nur die anderen. Die unrhytmische Variante jedoch kann Zeichen für Schlafapnoe sein. Wer nicht gleichmäßig schnarcht riskiert Bluthochdruck, einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt. Deshalb, weil die Sauerstoffzufuhr nicht mehr regelmäßig gewährleistet werden kann.

Was passiert beim „Gesund-Schlafen“?

Gesunder Schlaf verläuft annähernd in Form einer Sinus-Kurve. Gehen wir vom durchschnittlichen Schläfer aus. Dieser geht um 22 Uhr ins Bett und sackt spätestens eine Stunde später in die wichtige, gesunde Tiefschlaf-Phase. Bis um 24 Uhr kehrt er zurück in die den sogenannten REM-Schlaf. Das ist die Traum-Phase. Diese Phasen wiederholen soch noch drei, vier Mal wobei die Tiefschlaf-Phase sich immer mehr verkürzt und die Traum-Phase intensiver wird. Ab 5 Uhr morgens tritt der Körper in die Wach-Phase ein, bis man aufsteht.

Nicht erholsamer Schlaf kennzeichnet sich nicht durch eine gesunde, bauchige sondern eher durch eine schlanke Sinus-Kurve ohne die gesunde Tiefschlaf-Phase und häufige Wach-Phasen.
„Grundsätzlich kann man sagen, dass Schlafstörungen, die zu einem nicht erholsamen Schlaf führen, mit Einschränkungen der Gesundheit, der geistigen und körperlichen Leistungsfähigkeit sowie der Teilhabe am beruflichen und sozialen Leben vergesellschaftet sind“, schreibt Priv.-Doz. Dr. Wolfgang Galetke, Chefarzt der Klinik für Pneumologie in Köln, auf der Internet-Seite des AVSD (Verband Chronische Schlafstörungen – avsd.de)

Starkes Schnarchen kann Verspannungen auslösen, weiß Hartmut Rentmeister vom AVSD. Beim obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom verschließen sich die oberen Atemwege für mindestens zehn Sekunden mehr als zehnmal pro Stunde. Das Gehirn reagiert auf den sinkenden Sauerstoffgehalt: Das Herz schlägt schneller, und der Betroffene rutscht vom Tiefschlaf in einen leichteren Schlaf. Dabei spannt sich die Muskulatur an, und die Atemwege öffnen sich. Wer über Monate oder Jahre die Tiefschlafphase nicht erreicht, ist ständig müde und hat ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Schlafen checken lassen!

Es hilft alles nichts. Wenn man bemerkt, dass Schnarchen das gesamte Leben negativ beeinflusst, sollte man zu einer ambulanten Schlafuntersuchung gehen. Bei der sog. Polygraphie wird getestet, ob man unter einer schlafbezogenen Atmungsstörung leidet. Fällt der Sauerstoffgehalt im Blut während des Schlafens extrem ab und spielt auch noch der Puls verrückt, kann eine Maskenbeatmung in der Nacht empfohlen werden. Eine unschöne Beeinträchtigung vielleicht, aber für das Allgemeinwohl die beste Lösung und man fühlt sich damit viel fitter und agiler als ohne.

Text: Rainer Wittmann

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