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Polyneuropathie: Nerven aus dem Gleichgewicht

Bei einer Polyneuropathie sind mehrere periphere Nerven geschädigt – meist an Füßen, Beinen und später auch an den Händen. Die Ursachen sind vielfältig. Durch orthopädische, physiotherapeutische und ergänzende Maßnahmen lässt sich oft eine spürbare Linderung der Beschwerden erreichen.

Polyneuropathie bezeichnet eine Schädigung mehrerer peripherer Nerven – also jener Nerven, die außerhalb von Gehirn und Rückenmark verlaufen. Die Erkrankung kann sich in Form von Kribbeln, Brennen, Taubheitsgefühlen, Muskelschwäche oder Schmerzen äußern, meist beginnend an den Füßen oder Händen. Je nach Ursache und Verlauf kann sie langsam fortschreiten oder plötzlich auftreten.

Ursachen und Hintergründe
Die Gründe für eine Polyneuropathie sind vielfältig. Häufig tritt sie als Folge eines langjährigen Diabetes mellitus auf, doch auch Alkoholmissbrauch, Anwendung bestimmter Medikamente, Vitaminmangel (insbesondere B-Vitamine), Infektionen oder toxische Einflüsse können die Nerven schädigen. In manchen Fällen bleibt die genaue Ursache unklar. Entscheidend ist, frühzeitig eine ärztliche Abklärung durchzuführen, um die zugrunde liegenden Faktoren zu erkennen.

Wie die Orthopädie unterstützen kann
Orthopädische Maßnahmen spielen eine wichtige Rolle, um zu versuchen, Folgeschäden zu vermeiden und Lebensqualität zu erhalten. Durch spezielle Einlagen, orthopädische Schuhe oder sensomotorische Hilfsmittel kann die Fußstatik stabilisiert und das Gangbild verbessert werden. Ziel ist es, Druckstellen, Fehlbelastungen und Stürze zu verhindern. Auch physiotherapeutische Übungen helfen, die Muskulatur zu aktivieren und die Koordination zu fördern.

Was Sie selbst tun können
Bewegung ist eine der besten Möglichkeiten, die Nervenfunktion zu unterstützen. Regelmäßiges Gehen, Schwimmen oder moderates Radfahren regt die Durchblutung an. Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Vitaminen – insbesondere der B-Gruppe – ist ebenfalls wichtig. Wer raucht oder regelmäßig Alkohol trinkt, sollte versuchen, darauf zu verzichten. Auch regelmäßige Fußpflege und tägliche Kontrolle der Haut verhindern Verletzungen, die durch vermindertes Empfinden leicht übersehen werden.

Wenn Eigeninitiative schwierig ist
Falls Sie sich nicht selbst aktiv bewegen können, können Physiotherapie, Ergotherapie oder Bewegungsbäder helfen, die Muskulatur zu erhalten. Pflegekräfte oder Angehörige können unterstützend tätig werden, um Bewegung und Mobilität zu fördern.

Weitere Behandlungsansätze
Neben der orthopädischen und physiotherapeutischen Betreuung kommen medikamentöse Therapien, elektrische Nervenstimulation, Wärme- oder Kälteanwendungen sowie Schmerzmanagement zum Einsatz. Entscheidend ist immer eine individuelle, ärztlich begleitete Vorgehensweise – mit dem Ziel, Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität bestmöglich zu erhalten.

Symbolbild von Ria auf Pixabay

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