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Barfußlaufen: das natürliche Zugpflaster. Foto: (c) Mila Supynska - fotolia.com
Barfußlaufen: das natürliche Zugpflaster. Foto: (c) Mila Supynska - fotolia.com

Barfußlaufen: das natürliche Zugpflaster

Richard Gere machte es in „Pretty Woman“ einem Millionen-Publikum vor. Barfußlaufen wurde in den 90ern kurzfristig zum Volkssport. Manchmal kann man auch aus Hollywood-Filmen etwas lernen, denn Barfußlaufen ist tatsächlich eine wohltuende und spaßbringende Abwechslung für Körper und Geist. 

Leider werden Kleinkinder bereits so früh wie möglich in Schuhe gepresst. Das ist aber nicht gut. Ihr Instinkt sagt ihnen, dass sie sich wohler fühlen ohne Besohlung. Sicher: Ein Schuh gibt Schutz, ein Schuh gibt Halt. Und dennoch ist es wichtig, dass die Muskulatur trainiert wird. Und das geht am einfachsten damit, dass sich ein ungeschützter Fuß ständig an die Unebenheiten im Boden anpassen muss. Das ist die beste Entwicklung für aufrechtes Gehen.

Barfußlaufen: 70 000 Nervenenden auf einmal stimulieren

Unsere Füße sind wichtige Körperteile. Nicht nur dass sie uns Halt geben und uns fort bewegen. In ihnen enden 70 000 Nerven in denen sich alle Körperteile und Organe widerspiegeln. Ein Physiotherapeut kann über die Fußreflexzonenmassage die entsprechenden Körperregionen positiv beeinflussen. Das ist unter anderem deshalb notwendig, weil wir unsere Füße täglich stundenlang in enges Schuhwerk pressen. Barfußgehen hingegen ist die natürlichste und effektivste Fußreflexzonen-Massage der Welt. Dabei gilt die Regel: Je unebener und gröber der Untergrund desto intensiver das Empfinden und desto gesünder der Spaß für den ganzen Körper. 

Übrigens: Können sich unsere Füße – auch hervorgerufen durch zu enges Schuhwerk – nicht genügend ausbilden, entwickeln sich Spreiz-, Senk- oder Plattfüße, weil Muskeln und Bänder das Fußgewölbe nicht richtig formen. Durch regelmäßiges Barfußlaufen besteht die Möglichkeit einer natürlichen Korrektur.

Barfußlaufen: das Gefühl von Erdung intensiv erfahren

Sebastian Kneipp sagt: „Man kann das Barfußgehen recht gut ein Zugpflaster nennen, das alle schlechten Stoffe in die Füße zieht und von da ausleitet.“ 

Drehen wir die Aussage um: Wer seine Füße ständig einquetscht lebt auf Dauer ungesund.

Gibt man den Füßen nicht die Möglichkeit, für einen gesunden Muskelaufbau und eine aufrechte Körperhaltung zu sorgen, erkrankt mit der Zeit der gesamte Körper. Die Zivilisations-Krankheiten sind bekannt: Rückenschmerzen, Knieprobleme, Hüftleiden, etc. Gerät der Körper in Schieflage wirken sich diese sogenannten Dysbalancen mit der Zeit auch auf innere Körperteile aus. Wer dauerhaft in Schuhen – und noch schlimmer in schlechtem Schuhwerk – läuft, arbeitet der feinsensorischen Abstimmung zwischen Füßen und Wirbelsäule entgegen, die Körperkoordination leidet. „Zudem kann die Fuß- und Beinmuskulatur in Schuhen nicht ihre Funktion als Stoßdämpfer wahrnehmen und die Bandscheibe vor Stößen bewahren“, schreibt das Kneipp-Journal (03/2013). 

Deshalb unser Rat: Raus in die Natur und runter mit den Schuhen. Neben den positiven Wirkungen auf ihre gesamte Muskulatur spüren Sie innerhalb von Sekunden einen herrlichen Erdungs-Effekt. Morgentau getränkte Wiesen und Moorböden wirken besonders stimulierend und stärken das Immunsystem. Barfuß laufen auf Kieselsteinen und Holzbalken hilft Ihnen, Koordination zu trainieren. Und einfach mal die Füße in die Sonne legen ist ein herrliches Gefühl. 

Barfußparks der neue Freizeit-Trend

Sie laufen über Hölzer, Steine, Mulch, gehen in Gras, Lehm und Wasser und erleben über ihre Füße ganz besondere Reize: Von kalt bis warm, von feucht bis trocken. Die Gäste von Barfußparks verbinden das Erlebnis Natur mit belebendem Empfinden. Der neue Freizeit-Trend verbreitet sich immer mehr. 

Stellvertrend möchten wir ein paar Zeilen über zwei Barfußpfade notieren: 

Ranzingerhof (Waldkirchen, Landkreis FRG)
Der ca. 600 m lange Barfußpfad wurde in erster Linie für die Hausgäste geschaffen, doch können auch externe Besucher nach vorheriger Absprache an Gruppenführungen teilnehmen. Der Barfußweg führt auf dem Gelände des Hofs und im angrenzenden Wald über Naturboden und Fühlstrecken mit vielfältigen Materialien. Am Ende der Runde sorgt noch ein Wassertretbecken für Erfrischung. 

Barfußpfad Roding
Der Rodinger Barfußweg befindet sich entlang des Siedersees in unmittelbarer Nähe zum Jugendzeltplatz „Am Esper“. Sie laufen über Natursteine aus einem Steinbruch, Großsteinpflaster, Natursteine, Wasser, Grasarten, zudem über Grünflächen, einen Holzweg aus Erlenabschnitten, Fichten- und Kiefernzapfen, Hackschnitzel, Rindenabschnitte, Rindenmulch und Sägespäne. 

Weitere Barfußpfade gibt es in unter anderem in Beilngries im Altmühltal, in Burghausen, Donauwörth, Freising oder in Garmisch-Partenkirchen. Eine Liste finden Sie hier: http://url9.de/EGx. Genießen Sie das ganz besondere Empfinden!

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