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Resilienz ist keine übernatürliche Gabe. Foto: (c) juniart - fotolia.com
Resilienz ist keine übernatürliche Gabe. Foto: (c) juniart - fotolia.com

Schicksale können uns stark machen

Krisen, Schicksalsschläge, herbe Einschnitte ins Leben – sie alle haben primär eines zur Folge: Veränderungen. Inwieweit jeder einzelne diese Veränderungen erlebt, ist individuell, zudem abhängig davon, wie sehr er von seinem sozialen Umfeld aufgefangen und getragen wird. In uns schlummert noch etwas anderes, sehr Hilfreiches: Resilienz nennt es der Spezialist und meint damit die Fähigkeit, schöpferisch mit seinem Schicksal umzugehen. Resilient ist, wer die seelische Kraft aufbringt, sich von Stress, Krisen und Schicksalsschlägen nicht charakterlich verbiegen zu lassen. Widerstandsfähige Menschen glauben an die eigenen Kompetenzen. Statt in die Opferrolle zu schlüpfen werden sie lieber aktiv. Mit Selbstvertrauen entwickeln sie Lösungen und gewinnen so das Vertrauen anderer.

Sieben Anzeichen für starke Resilienz

Gefühlsstabilität: Resilente Menschen besitzen die ausgeprähte Fähigkeit, Emotionen und Aufmerksamkeit zu kanalisieren. 

Optimismus: Ohne Überzeugung, dass sich Dinge zum Guten wenden, ist Resilienz nicht denkbar.

Analysefähigkeit: Resiliente Menschen sind in der Lage, eingefahrene Denkpfade zu verlassen. Sie erkennen so alternative und vielleicht bessere Wege. Realismus: Resiliente Menschen denken langfristig und entwickeln für sich realistische Ziele. 

Handlungskontrolle: Resiliente Menschen sind nicht impulsiv. Sie reagieren kontrolliert und überlegt. 

Selbstbewustsein: Resiliente Menschen glauben an ihre eigene Kompetenz. 

Kontaktfreude: Resiliente Menschen kommunizieren gerne. Schwierigkeiten versuchen sie gemeinsam mit anderen zu lösen. Dazu suchen sie sich aktiv Partner, die einfühlend und unterstützend sind. So bauen sie nebenbei gute und langanhaltene Beziehungen auf.

Resilienz: „Immunsystem der Psyche“

Abgeleitet von dem lateinischen Wort „resilio“ (Deutsch: zurückspringen, abprallen) impliziert „Resilienz“ dass gravierende Veränderungen im Leben nicht an einem haften bleiben. Die DKV hebt in Ihrem Magazin „Impulse“ diese Widerstandkraft gar in eine höhere Ebene und spricht vom „Immmunsystem der Psyche“.

An die Stelle, an der der Psychologe früher nach Antworten auf die Frage suchte, was die Seele krank macht, tritt immer häufiger die Fragestellung, was einen Menschen stark machen kann. 

Offenbar, so die DKV, benötige auch unsere Psyche ein gewisses Training, um größeren Krisen standhalten zu können. Die Resilienz-Forschung unterscheide zwischen zwei Bereichen: den personalen und den sozialen Resourcen. Zu den personalen gehören unter anderem eine gute Problemlösefähigkeit, ein hohes Selbstwertgefühl, Sozialkompetenz, die Fähigkeit, sich Hilfe zu holen und eine optimistische Lebenseinstellung. Problemresistente Menschen sind meistens extrovertiert. Ihr ausgewogenes Temperament, ihre Offenheit, schlichtweg ihre sympathische Erscheinung machen es anderen leicht, sie zu mögen. Meist haben diese Menschen schon im frühen Kindes- und Jugendalter erlebt, wie sie aus eigener Kraft und mit Unterstützung anderer ihre Probleme in den Griff bekommen können. Im Falle einer Krise können diese Menschen auf ein intaktes soziales Umfeld zurückgreifen. 

Resilienz ist also nicht angeboren sondern entwickelt sich. „Irgendwann knüpft sich das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten an den Glauben, dass jede Krise für irgend etwas gut ist.“ 

Wie kann ich auch „resilient“ werden?

Psychische Widerstandskraft trainieren – das geht. Beginnen Sie damit, kleine Probleme als Abhärtung zu sehen und bauen Sie sich so mit der Zeit ein starkes psychisches Immunsystem auf. 

Analysieren Sie nicht Ihre Schwächen sondern fördern Sie ihr Potential, rät die DKV und ist sich sicher, dass man gerade in Krisen „auf eigene Kenntnisse und Talente“ bauen kann. 

Lösungsorientiert anstatt problemorientiert denken. Krisen dauern nicht ewig und ein positiver Blick in die Zukunft verhindert, von dem Jetzt erdrückt zu werden. 

Kleine Schritte statt große Sprünge machen. Etwas zu erreichen bedarf ein gewisses Maß an Bedacht und einen geordneten, nicht sprunghaften Weg. „Konsequentes Handeln führt zu einem Bewusstsein von Selbstwirksamkeit und stärkt die mentale Widerstandskraft.“ 

Nicht alles in sich hineinfressen. Wer mit anderen über seine Probleme spricht, wird schnell feststellen, wie schnell sich neue Türen öffnen und Lösungen einstellen. 

Alleingänge sind schlecht. Ein positives Netzwerk an Freunden und Bekannten stärkt die psychische Widerstandskraft enorm. 

Warum sollen immer die anderen schuld sein? Dass man für seine Probleme bzw. Situation selbst verantwortlich sein kann, ist eine unbequeme Erkenntnis. Sie stärkt jedoch die Fähigkeit, mit geschärftem Blick damit umzugehen, sie einfacher zu meistern. 

Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung.

Lesen Sie auch einen aktuelleren Artikel: https://www.doc-burger.de/news/2022/12/01/resilienz/

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