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Pferde sind mehr als gute Freunde - Foto: (c) Zlatan Durakovic - fotolia.com
Pferde sind mehr als gute Freunde - Foto: (c) Zlatan Durakovic - fotolia.com

Pferde wecken unsere Grundbedürfnisse

Seit Jahrzehnten dienen Pferde der Werbebranche dem Transportieren von Werten wie Vertrauen, Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit und Offenheit. Es bedarf keiner Worte, um in Sekundenschnelle die richtige Message zu übermitteln. Die Psychologische Psychotherapeutin Christiane Schaper schreibt im Ärzteblatt von „fundamentalen Selbst- und Beziehungserfahrungen“, die Begegnungen mit Pferden ermöglichten. „Oft verletzte und abgewehrte“ Grundbedürfnisse des Menschen würden wachgerufen. Durch das Berühren eines warmen Pferdekörpers sei der Wunsch nach Nähe und Verbundenheit wieder spürbar; wie ein Sprung zurück in die liebenden Arme der Mutter.

Das Wissen um diese Besonderheit in der Mensch-Pferd-Beziehung gereicht einigen Teilbereichen der Psychologie zum Vorteil. Das vbw Unternehmermagazin etwa spricht von „Selbstreflexion am Führstrick“, davon, dass der Kontakt zu Pferden „emotionale Intelligenz“ fördere. Die Verhaltenstherapeutin Andrea Köhne meint sogar: „Verständnis, Liebe, Vertrauen und Respekt können nur wachsen, wenn wir lernen, mit unseren Pferden zu kommunizieren.“

Kommunikation ohne Worte? Für den Wissenschaftler Paul Watzlawik absolut vorstellbar, denn: „Kommunikation ist nicht das, was man sagt, sondern das, was verstanden wird.“

Mit Pferdern lernen, ein richtiger Chef zu sein
Ein exzellenter akademischer Abschluss macht noch lange keinen guten Chef. Fachliche Kompetenz ist das eine, klar. Wer führen möchte muss aber auch über emotionale und soziale Fähigkeiten verfügen. Ein Chef ist nur so gut wie sein Team – auch wenn das niemand gerne hören möchte. Er muss klar und entschlossen handeln, jedoch mit einem ebenso hohen Maß an Gelassenheit und Verbundenheit zu seiner Mannschaft.

In ganz Europa gibt es mittlerweile Manager-Seminare auf dem Pferdehof. So mancher Teilnehmer ist zu Beginn meist konsterniert ob der Dinge, die man ihm aufträgt zu tun. So muss er zum Aufwärmen etwa mit dem Pferd am Strick ein paar Runden auf der Koppel drehen. Mal langsam, dann wieder schneller usw.

Im Grunde klar, aber wir schreiben es trotzdem: Ein Pferd spricht nicht. Und deshalb muss der, der es führt, einen Weg finden, ihm mitzuteilen, was es tun soll. Genau jetzt kann die vom vbw Magazin beschriebene „Selbstreflexion“ eintreten. Der Manager beginnt sich Fragen zu stellen wie etwa „Wie reagiert das Pferd und warum? Wie nimmt mich das Pferd wahr? Werde ich verstanden, wie ich verstanden werden möchte?“ Alles ohne Worte, alles auf Basis „emotionaler Intelligenz“.

Manager, die an Pferdeseminaren teilnehmen, treten dem Ganzen oft mit gewissem Argwohn gegenüber, stellen aber dann schnell fest, dass sie aus ihren Erfahrungen mit dem Pferd auch viel mit in ihren Betrieb mitnehmen und auf den Umgang mit ihren Mitarbeitern übertragen können. Sie beantworten sich an diesen speziellen Tagen selbst die Frage darauf, ob sie so verstanden werden, wie sie es möchten, sie verstehen, wie man Mitarbeiter zum aktiven Mitmachen bewegen kann, sie lernen, Wünsche und Bedürfnisse non-verbal zu verstehen sowie Anordnungen und Befehle auf einer mehr emotionalen Ebene zu formulieren.

Alles Theorie? Oder warum klappt die Selbstreflexion mit Pferden so gut? „Pferde besitzen Eigenschaften und instinktive Verhaltensweisen, die den Menschen innerhalb kürzester Zeit auf das für ihn Wesentliche bringen können“, formuliert es die Private Akademie für Pferde, Führung und Kommunikation „Horsedream“ auf ihrer Internet-Seite und stellt klar fest: „Für Führung braucht man Management, viel notwendiger braucht man aber realisierbare Visionen.“

Rainer Wittmann

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