Bei dem Geldbeutelsyndrom geht es nicht um monetäre Probleme. Es wird lediglich so genannt, weil dort, wo man legerer Weise seine Geldbörse in die Hose steckt, durch den Druck auf die Gefäßmuskulatur und das umliegende Gewebe Schmerzen entstehen können. Der Grund: In diesem Bereich verläuft der „Musculus piriformis“. Er zieht auf beiden Seiten vom unteren Ende der Wirbelsäule zum Oberschenkel. Da der Muskel bei fast allen Bewegungen der Beine beteiligt ist, können dauerhaft Schmerzen auftreten.
Im Gesäßbereich selbst kann es ein dumpfer oder stechender Schmerz sein, der sich auf das Gesäß und den unteren Rückenbereich ausbreitet. Der zusätzliche Druck auf den Ischiasnerv (der liegt unterhalb des Piriformis) kann diesen einengen und zu Taubheitsgefühl oder Kribbeln in den unteren Extremitäten führen. Durch möglicherweise in der Folge sich entwickelnde muskuläre Ungleichheiten (Dysbalancen) können Verspannungen entstehen, die sich auf den gesamten Bewegungsapparat auswirken.
Statistiken zeigen, dass bei etwa acht Prozent aller Schmerzsyndrome im unteren Rücken das Geldbeutelsyndrom beteiligt ist. Überlastung ist die häufigste Ursache. Und unter den Top 3 der Ursachen ist die Überlastung des Piriformismuskels durch einseitiges Sitzen auf dem in der Gesäßtasche steckenden Geldbeutels. So viel nochmal zu der Entstehung des im Grunde lustigen Namens.
Stellt der Orthopäde das Syndrom fest, sind gezielte Physiotherapie mit Dehnung, Querfriktion und Anwendung der Faszienrolle erforderlich. Triggerpunkt-Akupu