Zucker in Lebensmitteln kann den Blutzucker unterschiedlich beeinflussen, je nachdem, um welche Art von Zucker es sich handelt. Man unterscheidet oft zwischen „gutem“ und „schlechtem“ Zucker, wobei das vor allem mit der Geschwindigkeit zusammenhängt, mit der Zucker ins Blut gelangt.
Der Glykämische Index (GI) spielt eine wichtige Rolle beim Zusammenhang zwischen Zucker und Heißhunger, weil er misst, wie schnell und stark ein Lebensmittel den Blutzuckerspiegel ansteigen lässt. Der GI reicht von 0 bis 100: Lebensmittel mit einem hohen GI lassen den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen, während solche mit einem niedrigen GI dies langsamer tun.
Lebensmittel mit hohem GI (wie Weißbrot, Süßigkeiten, Limonaden) enthalten oft einfachen oder raffinierten Zucker. Sie verursachen einen schnellen Anstieg des Blutzuckerspiegels, was kurzfristig Energie liefert. Der Körper reagiert darauf mit einer starken Insulinausschüttung, um den Zucker aus dem Blut zu entfernen. Dadurch fällt der Blutzuckerspiegel jedoch genauso schnell wieder ab, was zu einem Gefühl von Müdigkeit und – ganz entscheidend – zu Heißhunger führt. Dieser Teufelskreis aus schnellen Blutzuckeranstiegen und -abfällen ist einer der Hauptgründe für das ständige Verlangen nach mehr Zucker.
Lebensmittel mit niedrigem GI (wie Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Gemüse und bestimmte Obstsorten) enthalten komplexe Kohlenhydrate oder natürlichen Zucker, der langsamer verdaut wird. Dadurch steigt der Blutzuckerspiegel nur allmählich, und der Körper muss weniger Insulin auf einmal produzieren. Das Ergebnis ist ein stabiler Blutzuckerspiegel, was den Heißhunger unter Kontrolle hält und ein länger anhaltendes Sättigungsgefühl vermittelt. Ein konkretes Beispiel: Eine Semmel hat einen hohen GI und lässt den Blutzucker rasch ansteigen, gefolgt von einem schnellen Abfall und Heißhunger. Ein Vollkornbrötchen hat einen niedrigen GI und sorgt für eine gleichmäßigere Energiezufuhr über längere Zeit, ohne Heißhungerattacken.

Ist Diabetes die direkte
Folge von zu viel
Heißhunger-Befriedigung?
Diabetes, insbesondere Typ-2-Diabetes, wird oft mit übermäßigem Zuckerkonsum in Verbindung gebracht, aber der Zusammenhang ist komplexer, als nur „zu viel Zucker“ zu essen. Typ-2-Diabetes entsteht, wenn der Körper zunehmend weniger auf Insulin reagiert, was als Insulinresistenz bezeichnet wird. Diese Resistenz führt dazu, dass die Bauchspeicheldrüse immer mehr Insulin produzieren muss, um den Blutzuckerspiegel zu regulieren. Mit der Zeit kann die Insulinproduktion nicht mehr mithalten, was zu dauerhaft hohen Blutzuckerwerten führt.
Zu viel Zucker, besonders in Form von zuckerhaltigen Getränken und stark verarbeiteten Lebensmitteln, spielt eine wesentliche Rolle bei der Entstehung von Übergewicht und Fettleibigkeit. Übergewicht ist einer der wichtigsten Risikofaktoren für Insulinresistenz und somit für die Entwicklung von Typ-2-Diabetes. Eine Studie der Oxford Akademie hat zudem gezeigt, dass hoher Zuckerkonsum das Risiko für Typ-2-Diabetes unabhängig von Übergewicht erhöhen kann, was auf direkte negative Auswirkungen auf Leber und Bauchspeicheldrüse hindeutet.
Laut „Springer Nature“ wurden viele Gene identifiziert, die mit einem erhöhten Risiko für Typ-2-Diabetes in Verbindung stehen, darunter Gene, die die Insulinempfindlichkeit und die Insulinproduktion beeinflussen.
Personen mit einer familiären Vorgeschichte von Typ-2-Diabetes haben ein deutlich höheres Risiko, selbst daran zu erkranken. Studien zeigen, dass Genetik etwa 30 bis 70 Prozent des Risikos für Typ-2-Diabetes erklären kann.
Und was ist dann
Diabetes Typ 1?
Diabetes Typ 1 ist nicht direkt angeboren, sondern entwickelt sich aufgrund einer Kombination aus genetischer Veranlagung und Umweltfaktoren. Menschen mit Typ-1-Diabetes tragen bestimmte Gene, die ihr Risiko für die Krankheit erhöhen, aber nicht jeder, der diese Gene hat, entwickelt die Krankheit.
Typ-1-Diabetes ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem die insulinproduzierenden Betazellen in der Bauchspeicheldrüse angreift und zerstört. Das führt dazu, dass der Körper kein oder nur wenig Insulin produzieren kann, was lebensl