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Rhizarthrose: Schmerzen im Daumensattelgelenk

Rhizarthrose: Schmerzen im Daumensattelgelenk

Heute sprechen wir über das Thema „Rhizarthrose“. Das ist eine Arthrose im Daumensattelgelenk. Jenes befindet sich an der Basis des Daumens. Und zwar an der Stelle, an welcher der erste Mittelhandknochen (Os metacarpale primum) auf das große Vieleckbein (Os trapezium) trifft. Betroffene leiden oft unter Schmerzen an der Daumenbasis, die bei Greifbewegungen, Drehbewegungen (wie beim Öffnen von Flaschen) und auch in Ruhe auftreten können. Mit der Zeit kann es zu einer Verformung des Daumens und einer Einschränkung der Beweglichkeit kommen.

Ursachen und Risikofaktoren

Das Daumensattelgelenk ist sehr beweglich, ermöglicht es doch Dreh-, Schwenk- und Greifbewegungen. Diese Bewegungen führen im Laufe der Jahre zu einer hohen Belastung, die den Knorpelabbau beschleunigt. Menschen, die ihre Hände übermäßig belasten (zum Beispiel durch handwerkliche Arbeiten oder viel Arbeiten am Computer), haben ein erhöhtes Risiko.

Genetische Veranlagung

Arthrose, einschließlich Rhizarthrose, tritt häufiger bei Menschen auf, deren Eltern oder Großeltern ebenfalls an Arthrose leiden/litten. Ein genetischer Zusammenhang spielt eine Rolle.

Hormonelle Faktoren

Rein statistisch gesehen tritt Rhizarthrose zudem häufiger bei Frauen auf, insbesondere nach den Wechseljahren. Es wird angenommen, dass hormonelle Veränderungen das Risiko erhöhen könnten.

Allgemeine Faktoren

Arthrose entsteht durch den Abbau des Knorpels in Gelenken. Häufig ist das Alter ein entscheidender Faktor, da der Knorpel im Laufe der Jahre verschleißt. Fehlstellungen oder frühere Verletzungen können die Gelenke ebenfalls schädigen. Ein inaktiver Lebensstil, aber auch übermäßige körperliche Belastung durch Sport oder Beruf kann Arthrose fördern. Stoffwechselstörungen wie Diabetes oder entzündliche Erkrankungen wie Arthritis erhöhen das Risiko ebenfalls.

Symptome im Detail

Zunächst treten die Schmerzen meist nur bei Belastung auf, wie beim Greifen, Öffnen von Flaschen oder Drehen eines Schlüssels. Später können die Schmerzen auch in Ruhe belastend sein und chronisch werden.

Im fortgeschrittenen Stadium kann es zu einer sichtbaren Deformität des Daumens kommen, oft mit einer Schwellung an der Daumenbasis.

Da der Daumen entscheidend für die Greiffunktion ist, kann die Rhizarthrose zu einer deutlichen Beeinträchtigung bei alltäglichen Aufgaben führen, wie dem Öffnen von Dosen, dem Halten von Gegenständen oder dem Schreiben.

Wie wird Rhizarthrose diagnostiziert?

Der Orthopäde kann die Diagnose oft schon durch Abtasten der Daumenbasis und durch bestimmte Funktionstests stellen. Ein typischer Test ist der sogenannte Grind-Test, bei dem der Daumen in Richtung Hand gedrückt und gleichzeitig gedreht wird. Wenn dabei Schmerzen auftreten, ist das ein Hinweis auf Rhizarthrose.

Röntgenbilder zeigen typischen Veränderungen bei Arthrose, wie Knorpelverlust, Knochenauswüchse (Osteophyten) und eine Verengung des Gelenkspalts.

Konservative Behandlungsmöglichkeiten

Neben Eigenblut-Injektionen werden auch Hyaluronsäure-Injektionen eingesetzt, um die Schmierung im Gelenk zu verbessern und die Schmerzen zu lindern.

Zusätzlich zu Daumenschienen gibt es spezielle Tape-Techniken, um das Gelenk zu stabilisieren und die Belastung zu verringern. Eine alternative Behandlungsmethode ist die Stoßwellentherapie, bei der hochenergetische Schallwellen auf das betroffene Gelenk angewendet werden, um die Durchblutung zu fördern und Schmerzen zu lindern. Spezielle ergonomische Hilfsmittel für den Alltag, wie ergonomische Schreibgeräte, Flaschenöffner oder Hilfsmittel zur Erleichterung des Greifens, können die Belastung reduzieren.

Operative Therapieansätze

Es gibt mehrere operative Möglichkeiten, darunter fallen die Resektionsarthroplastik nach Epping (hier wird der sog. Trapeziumknochen entfernt und durch körpereigenes Gewebe ersetzt). In einigen Fällen wird ein künstliches Gelenk eingesetzt, das das Daumensattelgelenk ersetzt. Die Arthrodese (Versteifung) des Daumensattelgelenks wird vor allem bei starkem Verschleiß eingesetzt.

Prävention und Selbsthilfe

Es ist hilfreich, Belastungen des Daumens, wie das Tragen schwerer Gegenstände mit der Daumengreifbewegung, zu vermeiden. Man kann stattdessen versuchen, die Last mehr auf die anderen Finger zu verteilen oder die andere Hand benutzen.

Spezielle Dehn- und Kräftigungsübungen für die Daumenmuskulatur und die Hand können helfen, das Gelenk stabil und beweglich zu halten. Viele Patienten finden Wärmeanwendungen wie ein warmes Handbad hilfreich, um die Schmerzen zu lindern. In akuten Schmerzphasen kann jedoch auch Kühlung wohltuend sein.

Kleine Anpassungen im Alltag, wie das Verwenden ergonomisch gestalteter Gegenstände (wie etwa dickere Stifte oder spezielle Griffe), können die Belastung verringern.

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