Ob man den Wasserhahn im Urlaub oder nach dem Urlaub wieder zu Hause aufdreht, wo Wasser lange in Rohren steht können sich gefährliche Keime bilden.
Die Situationen sind gewöhnlich und deshalb besonders gefährlich. Ein Beispiel: Sie kommen nach zwei Wochen wieder aus dem Urlaub zurück und freuen sich nach dem Flug auf ein frisches, klares Glas Wasser. Mineralwasser ist keines mehr im Haus und Sie bedienen sich des Wasserhahns. Doch halt! Während Sie nicht zu Hause waren können sich in den Rohren gefährliche Keime gebildet haben – sogenannte Legionellen.
Keime im Wasser? Abfließen lassen!
Der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) rät daher, vor dem Urlaub bereits Verwandten, Freunden und Nachbarn nicht nur das Leeren des Briefkastens und die Pflege von Zimmerpflanzen zu übertragen, sondern auch das Spülen aller Zapfstellen. Mindestens einmal in der Woche sollte jede Zapfstelle so lange laufen, bis das abfließende Wasser eine konstante, kühle Temperatur (max. 25 Grad Celsius) aufweist. Das umfasst jeden Wasserhahn, jede Brause, das WC, Geräte- und Schlauchanschlüsse, beispielsweise im Garten oder im Heizungsraum.
Gleiches ist nach längerer Abwesenheit oder bei der Ankunft in einer Ferienwohnung angeraten, um die Trinkwasser-Installation zu spülen. Das erste gezapfte Wasser sollte auf keinen Fall getrunken werden. Hotelduschen sollten so heiß wie möglich gespült werden. Bei Temperaturen von über 60 Grad Celsius sterben möglicherweise vorhandene Legionellen ab. Wird das Wasser nicht richtig heiß, sollte das Duschen in feinem Sprühnebel vermieden werden. Da Legionellen nur beim Einatmen gefährlich sind, kann der Brausekopf abgeschraubt und ein dicker Wasserstrahl zum Duschen verwendet werden.
Jedes Jahr erkranken nach Schätzungen des Umweltbundesamtes allein in Deutschland ungefähr 30.000 Menschen an einer Lungenentzündung, die durch Legionellen hervorgerufen wird. Bleiben Sie bitte gesund!