Skip to content
Der Sinn des Lebens ist das Leben an sich

Der Sinn des Lebens ist das Leben an sich

„Der Sinn des Lebens ist das Leben an sich. Das Sinnliche im Leben. Das Menschliche. Die Begegnungen, Berührungen, auch die Natur. Der Sinn ist schlicht, dass man da ist, Anteil nehmen kann.“ Diese Sätze klingen wie die Gedanken eines Philosophen. Vielleicht muss man als Gesundheitswissenschaftler wie Univ.-Prof. Dr. med. Tobias Esch von der Uni Witten /Herdecke das Leben auch mal kontemplativ betrachten, um zu einer tiefgreifenden Analyse zu kommen.

Gibt es das große Glück?

Es gibt nicht das große Glück. Es gibt nur glückliche Momente. Würden Sie dieser Aussage zustimmen? Ab einem gewissen Lebensalter zurückblickend stellt man fest, dass das große Glück (also eine andauernde Glückseligkeit) nur in kurzen Phasen im Leben zum Vorschein kommt. Wenn man frisch verliebt ist, wenn man den Partner fürs Leben gefunden hat, den Bund fürs Leben schließt, vielleicht auch, wenn man eine Prüfung oder Berufsausbildung bestanden hat. Auch der Einzug ins eigene Haus oder eine große Reise, die Geburtstage der Kinder können unvergessliche Glücksmomente hervorrufen.

Gipfelereignisse von kurzer Dauer

Wie im Gebirge, so kann man jedoch auch auf dem Gipfel des Glücks nur kurze Zeit und nicht dauerhaft verweilen, sodass man sich anschließend wieder in die „Mühen der Ebene“ begeben muss.

Der Begriff Glück wird mehr im profanen Sinne gebraucht, wenn man sagt: „Glück gehabt“, dann handelt es sich eher um ein unerwartetes Ereignis, wenn man ein Unglück vermeiden konnte, wenn plötzlich etwas Positives zufliegt, zum Beispiel ein Lottogewinn oder vielleicht etwas Einfacheres. Diese Gipfelereignisse sind allerdings von kurzer Dauer. Was im Allgemeinen als „das große Glück“ bezeichnet wird, nennt man besser einen Zustand der Zufriedenheit. Und dieser stellt sich im reiferen Alter leichter ein, als in jungen Jahren.

Die Lebensmatrix

Dr. Burger hat hierzu eine Matrix aufgestellt, die besagt, dass man sich im ersten Lebensabschnitt (0 bis 21 Jahre) keine Gedanken über Glück macht. Das ganze Leben steht einem offen und ist gezeichnet von raschen Entwicklungsfortschritten.

Rushhour des Lebens

Die zweite Lebensphase (21 bis 42 Jahre) bezeichnet Dr. Burger als „Rushhour des Lebens“: Berufsausbildungsfindung, Berufsausbildung, Partnersuche, Familiengründung, Existenzaufbau, Familie, etc. Man hat noch viele Ansprüche und Wünsche und in der Lebensmitte stellt man fest, dass nicht alle Wünsche erreicht werden können.

In dieser Phase werden die Grenzen des persönlichen Lebensmandalas erreicht, was sich bei vielen Menschen im Sinne einer Midlife-Crisis niederschlägt.

Man kann eben nicht alles erreichen

In der dritten Lebensphase (42 bis 63 Jahren) sollte man dann lernen, die Latte der Wünsche und Sehnsüchte niedriger zu legen. Wer erkennt, dass man vieles gar nicht erfüllen muss, sondern lediglich die für einen persönlich wichtigen Dinge auswählt und für sich umsetzt, für den stellt sich mit der Zeit der Zustand der Allgemeinen Zufriedenheit ein.

Denn Fakt ist: Gewisse Dinge im Leben kann man eben nicht erreichen. Anstatt hinterher zu hecheln gilt es genau dann, sich von diesen Dingen, diesen Gedanken zu lösen.

Qualität statt Quantität

Wer das verinnerlicht hat kann diesem Zustand der Zufriedenheit in der weiteren Lebensphase (63+) nun mehr Raum geben, in dem er sich gezielt auf die schönen Dinge des Lebens konzentriert. Diese fügen sich in der Partnerschaft, den guten Freunden, mit guten Gesprächen, kulturellen oder Musikveranstaltungen, Reisen, Freizeitbeschäftigung in einem erfüllenden Hobby. Aus der Quantität der Erlebnisse und Ereignisse der früheren Lebensphasen können jetzt Ziele auf die weniger und für einen persönlich qualitätsvollen Aktivitäten begrenzen.

Alles Heil kommt aus der Stille

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine besinnliche Advents- und Weihnachtszeit. Verinnerlichen Sie meine Worte. Konsumdruck und Hektik führen nicht langfristig zu einem Zustand innerer Zufriedenheit. Kommen Sie zur Ruhe am Ende des Jahres. Und erinnern Sie sich an die schönen, glücklichen Momente im abgelaufenen Jahr.

Gerade an Weihnachten heißt es auch im berühmtesten Weihnachtslied „Stille Nacht“ und nicht „Laute Nacht“. So hat der Dichter Karl Heinrich Waggerl aus Wagrain im Salzburger Lande festgestellt: „Er kam nicht auf die Welt, damit die Menschen mächtiger und klüger werden, sondern sanfter und gütiger. Denn alles Heil kommt aus der Stille.“

Downloads und PDF-Ansichten
Entspannung
1. Bayerisch-asiatische Entspannung
2. Müßiggang. „Ein grandioses Versprechen von Freiheit“
3. Die fabelhafte Leichtigkeit des Seins …
4. Stuhlübungen: Mit ein Mal fünf Minuten täglich in Schwung bleiben
5. Innere Stärke und Widerstandskraft: Resilienz ist erlernbar
6. Smartphones am besten von Kindern fernhalten!
7. Der Sinn des Lebens ist das Leben an sich

Das Newsletter-Buch

Gesammelte Texte auf über 200 Seiten. Hier zum Durchblättern und Stöbern.

An den Anfang scrollen