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Psyche und Bauchgefühl nicht überfordern. Foto: (c) drubig-photo - fotolia.com
Psyche und Bauchgefühl nicht überfordern. Foto: (c) drubig-photo - fotolia.com

Spontaneität ist oft die bessere Wahl

Irgendwie sagt mir mein Bauchgefühl, dass unsere in Überfluss lebende Gesellschaft die primär für die Verdauung und Energiegewinnung zuständige Körperregion rund um Magen und Darm immer häufiger für oft sinnlose Entscheidungen missbraucht. Sagen wir es anders: Unser Verdauungstrakt ist eng mit der Psyche verknüpft. Je häufiger wir uns mit der Qual der Wahl im Bezug auf ein bestimmtes Produkt, eine Versicherung oder einen neuen Lebensabschnitt auseinandersetzen müssen, desto häufiger funkt unser Gehirn intensiv mit Magen und Darm, um die Gefühlslage zu recherchieren. Geben wir noch eine fiese Portion Stress im Beruf mit hinzu und schon kann es sein, dass unser Magen-Darm-Trakt nicht nur ab und zu rebelliert sondern auch chronisch Schaden nimmt. So wirklich gesund ist das nicht…

Wer soll bloß die ganze Marmelade essen?

„Soziologen und Psychologen frischen derzeit die These auf, wonach die ständige Ausweitung der Wahlmöglichkeiten zur Stagnation oder sogar zum Rückgang des durchschnittlichen Wohlergehens der Bürger in den kapitalistischen Demokratien beitrage“, schreibt die Süddeutsche Zeitung in ihrer Ausgabe vom 20. April 2013. Reduzieren wir diese allgemeine These auf eine wissenschaftliche Studie, vom sogenannten Marmeladen-Paradox. Kurz erklärt: Kunden, denen man eine Auswahl von 24 Marmeladen-Sorten offerierte wurden zwar von der Fülle angezogen, kamen allerdings nur in geringem Maße zu einer Kaufentscheidung. Reduzierte man die Auswahl auf ein Minimum von beispielsweise sechs Sorten hatte man zwar weniger Ansturm jedoch gingen mehr Marmeladengläser über den Scanner. Warum ist das so? Bei so viel Auswahl wird selbst das Bauchgefühl überfordert. Je größer die Auswahl desto schwieriger, die richtige Wahl zu treffen, desto intensiver die Interaktion zwischen Psyche und Bauch, desto größer der Stress und desto größer auch die Angst davor, sich falsch zu entscheiden.

Die „Tyrannei der Wahl“ macht uns unglücklich

Mal ehrlich: Das Internet, die Flut an Prospekten und anderweitig zu beinflussen versuchende Werbebotschaften machen es uns doc