Wir schreiben das Jahr 2016 und befinden uns in einer absonderlich grotesken Schweinwelt. Das Gehirn als zentrale Stelle unseres Seins und Wirkens hat alle Aufgaben an die virtuelle Technik abgegeben. Anstatt als Individuum zu agieren, beschränkt sich unser Tun nur noch auf als eine ID funktionierende Hülle in einem Konglomerat vernetzter Funktionalitäten. Diese offene Sekundärwelt kollidiert zwangsläufig mit der Realität. In der Schule, im Beruf, im Privatleben. Ganz schön häufig!
Anfällig für diesen Trend ist – nun vielleicht nicht jeder. Aber zumindest jene, die nicht mehr ohne moderne Sucht-Technik auskommen können. Die Relevanz-Verschiebung ist klar ersichtlich: Ohne moderne Kommunikationsmittel in der Tasche, in der Hand, am Ohr, im Bett, auf der Toilette, beim Joggen, beim Lernen, im Unterricht, bei der Arbeit … wäre das Leben nicht mehr erträglich. Alles überspitzt und übertrieben? Ich denke nein. Prüfen Sie sich doch mal selbst.
Die Frustrationstoleranz, ohne Smartphone auskommen zu müssen, ist sehr gering. Eine geringe Frustrationstoleranz weist auf eine Ich-Schwäche hin. Ein Kind kann seine Persönlichkeit nicht entwickeln, indem es zwölf Stunden am Tag auf einen Bildschirm glotzt. Jeder Mensch braucht Regeln und Grenzen.
Das Gehirn fixiert sich nur noch auf die Virtualität
Seit Jahren gehört das Buch „Warum unsere Kinder Tyrannen werden: Oder: Die Abschaffung der Kindheit“ von Michael Winterhoff zu den Bestsellern im Bereich Kinder- und Jugendpsychologie. Der Jugend-Psychiater spricht sich dar