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Mit 66 Jahren ist lang noch nicht Schluss. Foto: (c) Halfpoint - fotolia.com
Mit 66 Jahren ist lang noch nicht Schluss. Foto: (c) Halfpoint - fotolia.com

Mit 66 Jahren ist lang noch nicht Schluss

Es passiert nicht gerade selten: Das halbe Leben lang geschuftet, irgendwie doch unerwartet in Rente und nur ein paar Wochen später tot. Mit 66 Jahren? Veränderte Lebensgewohnheiten seien daran schuld, sagt man. Und dass Körper und Geist sich nicht mehr an das neue Leben gewöhnen wollten. Vielleicht auch, dass die tägliche Stereotypie des getakteten Lebens keine positiven Abweichungen davon zuließ.

Leben Menschen unterschiedlicher Generationen zusammen, haben sie stets Abwechslung und Fürsorge. Sie brauchen und werden gebraucht. Sie verbringen viel Freizeit mit Familie und Freunden, essen gemeinsam, sporteln gemeinsam und bleiben somit aktiv. Körperlich und im Geiste. Altern wird gegenseitig erfahren. Das Leben hat einen Sinn – genug Sinn, um so alt wie möglich werden zu wollen.

„Altern muss als Erfahrung etwas wert sein“

Die Mittelbayerische Zeitung hat mit Corniel Sieber, dem Chefarzt Innere Medizin/Geriatrie am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Regensburg gesprochen . Wann man „alt“ wird, hänge davon ab, wie man lebe, sagt er. Auf drei Dinge solle man achten, um möglichst gesund ein hohes Alter zu erreichen: „regelmäßige Bewegung, ausgewogene Ernährung und – ganz wichtig – gepflegte Sozialkontakte.“ Sportlich gesehen bricht Sieber eine Lanze für die klassische Form der „Fitness“: drei Mal pro Woche ein halbe Stunde Spazierengehen, Schwimmen oder im Garten arbeiten. Nicht jeder müsse gleich „in die Muckibude“. Auch essenstechnisch solle man nicht jeder neuen Mode nachlaufen. „Ausgewogen“ lautet seine Devise; Obst, Gemüse, Fisch, weniger Schweinebraten aber dafür 20 Gramm Eiweiß pro Mahlzeit; wichtig für die Muskulatur.

Auch den Geist beweglich halten! Soziale Kontakte seien wichtig, ebenso dass man sich „mental“ fordere.

Vor allem jedoch solle „Altern als Erfahrung“ etwas wert sein. Alles hat seine Zeit. Die Jugend aber auch das Alter. Gegenseitiges Unterstützen bedeutet Zufriedenheit.

„Das größte Problem ist die Isolation“

Für die Vorsitzende des Vereins für Generationenwohnen in Regensburg (MeGeWo e.V.), Barbara Krause, steht fest: Wer mit 65 Jahren aus dem Arbeitsumfeld in die Rente entlassen wird „muss nicht gleichzeitig physisch oder psychisch alt sein.“ Ein Mensch verliere nicht seine Wertigkeit, nur weil er nicht mehr aktiv am Berufsleben mitmachen darf. „Auch im Alter sind wir vollwertige Mitglieder der Gesellschaft“, unterstreicht Krause.

Anonymisierung manifestiert sich immer stärker. „Das größte Problem ist die Isolation“, bedauert sie. Sie stelle immer wieder fest, dass Menschen in ihren