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Sport muss gesund bleiben und den Körper nicht überfordern. Foto: (c) Hetizia - fotolia.com
Sport muss gesund bleiben und den Körper nicht überfordern. Foto: (c) Hetizia - fotolia.com

Der Mensch ist keine Maschine

Eines steht fest: Der Mensch ist keine Maschine. Der menschliche Körper funktioniert zwar theoretisch ziemlich perfekt und versucht ständig, sich neuen oder ungewohnten Gegebenheiten anzupassen. Jedoch – und das bekommt man immer wieder als Rechnung präsentiert – rächt sich der humanoide Mechanismus spätestens dann, wenn man ihn akut-extrem oder dauerhaft überfordert.

Sich körperlich aktiv halten darf deshalb nicht damit beginnen, spontan den Schalter umzulegen und loszusporteln. Muskelverspannungen, Gelenkschmerzen und frühe Erschöpfungszustände wären unangenehme Folgen. Deshalb, weil der Körper übersäuert und damit ein Signal sendet, dass man ihn wohl gerade im Moment ziemlich fordere. Deshalb gilt: Clever belasten anstatt überlasten.

Übersäuerung unter Kontrolle bekommen

Übertrieben Sport treiben übersäuert also unseren Körper. Jedoch auch Stress, psychische Belastung und Ärger sowohl im Beruf als auch im privaten Bereich können den Säure-Base-Haushalt stören. In der Regel essen wir übrigens auch zu viel, wir essen zu fett und zu süß. Alkohol und Nikotin nicht zu vergessen. Bringen wir alles auf einen gemeinsamen Nenner lässt sich lapidar feststellen: Ein gesundes Leben sieht im Grunde doch ganz anders aus.

Eine chronische Übersäuerung (latente Azidose) beeinträchtigt den Organismus. Es beginnt mit Übelkeit, Antriebslosigkeit und Schlafstörungen, kann sich durch chronischen Muskelschmerz manifestieren; überschüssige Säuren werden im Gewebe bzw. in den Muskeln zwischengelagert.

Tut‘s weh? Dann mal die Essgewohnheiten ändern. Weniger tierische Produkte, mehr Obst und Gemüse in den Speiseplan einbauen. Zucker – auch Limonaden – weglassen. Zwei bis drei Liter stilles (!) Mineralwasser pro Tag neutralisiert Säure und spült die Schlacke aus dem Körper. Wenn sich der Säure-Base-Haushalt wieder eingependelt hat, kann‘s langsam ans gesunde Sporteln gehen.

Muskelkater nicht immer negativ bewerten

Extremsport in seiner Vollendung soll auch weiterhin Extremsportlern vorbehalten bleiben. Körperliche Fitness beginnt nicht in der Muckibude sondern zuallererst im Kopf. Man muss sich also dessen bewusst werden, dass Sportieren regelmäßig stattfinden und abwechslungsreich sein muss. Denn nicht beanspruchte Muskeln verkümmern. Sich Ziele setzen und den Körper niemals überfordern muss die oberste Prämisse sein. Spätestens dann, wenn Ausgleichssportart wie Fitness, Joggen, Radfahren oder Schwimmen zu Schmerzen und Übersäuerung führen, sollte man seinen Trainings-Turnus überdenken. Wichtig also: Als Anfänger nicht übertreiben. Jeder Körper ist anders und gewöhnt sich dementsprechend auch schneller respektive langsamer an neue Arten von Bewegung. Egal wie sportlich Sie sich fühlen, es kann immer wieder zu Muskelkater kommen. Ist das nun grundsätzlich ein schlechtes Zeichen, weil die Muskeln ja übersäuert sind oder hat ein Muskelkater auch etwas Positives? „In gewisser Weise beides“, sagte Sportwissenschaftler Andreas Klose von der Uni Münster gegenüber der „Zeit“ (28.9.2011).

Der Körper reagiere auf übermäßige Belastungen mit sogenannten Zerreißungsphänomenen. Die Überlastungssituation innerhalb der Muskulatur stoße Reparaturmechanismen an. „Darin liegt der große Vorteil des Muskelkaters. Der Körper repariert die Muskeln so, dass sie nachher ein höheres Niveau erreichen.“ Nach ein paar Tagen ist der Muskelkater wieder vorbei, die Reparatur abgeschlossen. Belastet man diese Region zu einem späteren Zeitpunkt erneut und reagiert der Körper wiederum mit einem Muskelkater, wird dieser nicht mehr so schlimm ausfallen wie beim ersten Mal.

Wie funktioniert der Säure-Base-Haushalt?

„Das Verhältnis von Säuren zu Basen ist für die Funktion aller Stoffwechselvorgänge im Organismus von großer Bedeutung“, informiert Prof. Jürgen Vormann vom Institut für Prävention und Ernährung (www.saeure-basen-forum.de) in München. Für einen normalen Stoffwechsel sei ein Gleichgewicht zwischen Säuren und Basen erforderlich. „Dieses Gleichgewicht ist entscheidend für die Struktur und Funktion von Proteinen, die Permeabilität von Membranen, die Verteilung von Elektrolyten sowie die Funktion des Bindegewebes.“

Damit die vielfältigen Prozesse in unserem Körper geregelt ablaufen können, muß der pH-Wert des Blutes sowie der extra- und intrazellulären Kompartimente unter allen Umständen innerhalb einer geringen Schwankungsbreite konstant gehalten werden. Dazu sind verschiedene, Säure- bzw. Basenüberschüsse kompensierende Regulationssysteme vorhanden. Hierzu zählen unter anderem der Gasaustausch in den Lungen und die Ausscheidungsmechanismen der Nieren. Diese Systeme stehen miteinander in einem funktionellen Gleichgewicht.

Und Übersäuerung? Hauptursache für eine latente Azidose ist ein hoher Verzehr von schwefelhaltigem Protein oder eine verminderte Säureausscheidungskapazität. Diäten und Fastenkuren können die Übersäuerung des Organismus ebenfalls fördern. Mangelnde körperliche Aktivität führt durch eine unzureichende Durchblutung der Muskulatur zum Sauerstoffmangel, der den anaeroben Stoffwechsel mit Milchsäure als Endprodukt aktiviert. Schließlich können chronische Erkrankungen der Lunge, Niere und Leber die natürlichen Ausscheidungsmechanismen für überschüssige Säuren behindern.

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