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Innere Stärke und Widerstandskraft: Resilienz ist erlernbar. Foto: Nadya So/istockphoto.com

Innere Stärke und Widerstandskraft: Resilienz ist erlernbar

Resilienz: Was ist das?

Das Wort Resilienz leitet sich aus dem lateinischen Verb „resilire“ ab und bedeutet übersetzt „zurückprallen“, „abprallen“ oder „nicht anhaften“. Die Psychologie benutzt die Terminologie, um die psychische Widerstandskraft zu beschreiben, zudem die Fähigkeit, schwierige Lebenssituationen dauerhaft zu meistern. Der amerikanische Psychologe Jack Block hat in den 1950er Jahren Resilienz zum ersten Mal bei Kleinkindern festgestellt. Die Fähigkeit gilt als weitestgehend angeboren, kann aber auch erlernt werden.

Titelfoto: Nadya So/istockphoto.com

Niemand von uns kann sagen was morgen geschieht; geschweige denn, welche Aufgaben, Sorgen und Nöte wir in einem Jahr zu bewältigen haben. „Nicht das Problem macht die Schwierigkeiten, sondern unsere Sichtweise“, gab der in Wien geborene, jüdische Neurologe und Psychiater Viktor Emil Frankl (1905 – 1997) seine zentralen Erlebnisse in Konzentrationslagern wieder. Selbst unter „unhumansten Bedingungen“ könne man seiner eigenen Erfahrung nach einen Sinn des Lebens sehen. Ja, das Beispiel mag erschreckend sein, dennoch zeigt es, dass Unmögliches doch möglich gemacht werden kann. Für Extremsituationen notwendige innere Stärke und Widerstandskraft sind erlernbar und umsetzbar. Auf der folgenden Seite möchten wir gerne aufzeigen, wie sich jeder Resilienz aneignen und immer wieder trainieren kann. Ja, es ist möglich, auch wenn es oftmals unmöglich und auf kurze Sicht unerreichbar scheint.

Resilienz.
Kann jeder.

Resilienz geht primär einher mit Eigenverantwortung, mit Eigeninitiative. Nicht vor der Verantwortung drücken, sondern alle Sinne einsetzen, um dem, was auf einen zukommt, bewusst entgegenzutreten. Dabei ist es nicht immer einfach, in der Balance zu bleiben. Am Anfang sind es nur kleine Schritte, aber wie immer ist auch hier der Weg das einzige Ziel.

Um für den neuen Weg gewappnet zu sein, muss man den Status Quo akzeptieren. Manche Dinge kann man einfach nicht mehr ändern. Sie sind geschehen, haben Spuren und vielleicht auch tiefe Wunden hinterlassen. Aber wir wissen: Nicht anhaften!

Lassen wir die Vergangenheit einfach Vergangenheit sein. Lernen wir wieder, positiv zu denken. Ein gesunder Optimismus wächst mit dem, der ihn spüren und (er)leben will. Mit einer lebensbejahenden Grundhaltung wird man schnell lernen, dass Krisen tatsächlich nur vorübergehend sind.

Wer lernt, positiv zu denken, wird langsam aber sicher die oftmals selbst kreierte Opferrolle verlassen. Der Volksmund spricht davon, dass man über seinen eigenen Schatten springen soll. Ein schöner Spruch, sagt er doch auch, dass man sich bis zu dem Zeitpunkt des Absprungs zu lange selbst im Schatten seiner selbst gesuhlt hat.

Resilienz ist erlernbar.

„Willkommen in meiner neuen Welt!“ Sagen Sie sich das, sobald Sie die Schwelle in Ihr neues Leben überschritten haben. Nicht nur Sie allein sind dabei, Ihr Leben zu ändern, sondern auch andere, die den Schritt gewagt haben. Schalten Sie Ihr Smartphone aus, verlassen Sie die virtuelle Welt der (A)-Sozialen Medien und treten Sie mit neuer Stärke vor die Tür. Schon ein paar Meter weiter kann jemand auf Sie warten. Sie müssen ihn weder anstupsen, noch ihm ein „Like“ geben. Schenken Sie ihm ein Lächeln. Er wird es zurückgeben; Offline-Vernetzung. Stück für Stück gilt es nun, sich neu zu verbinden in Ihrer neuen, selbst geschaffenen Welt. In einem Umfeld von Menschen, in dem Vertrauen herrscht, werden Sie bald die unbändige Kraft spüren, die von einer Herzens-Gemeinschaft ausgeht.
Jetzt, da die Schwelle überschritten ist, haben Sie bereits die Stufe erreicht, lösungsorientiert die nächsten Schritte zu planen. Los!

Was bedeutet nochmal Resilienz? Die Fähigkeit, schwierige Lebenssituationen dauerhaft zu meistern; „zurückprallen“, „abprallen“, „nicht anhaften“.

Klingt alles sehr nach Theorie? Kann sein. Aber wer Theorie ruft und sich der Praxis verweigert, ist sich seiner Eigenverantwortung noch nicht bewusst. Denn: die Zukunft beginnt. Jetzt. Wer sich nur immer sagt: „Das kann ich doch morgen auch noch tun“, wird eines Tages feststellen, dass es kein Morgen mehr geben wird.

Rainer Wittmann

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1. Das menschliche Gehirn (1): An Komplexität nicht zu überbieten
2. Das Gehirn (2): Vernetzte Steuerstelle – Faszien
3. Das Gehirn (3): Der Herrscher über unser selbst
4. Innere Stärke und Widerstandskraft: Resilienz ist erlernbar
5. Richtig schlafen: Wichtig nicht nur für die Gehirnleistung
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