Schon die kleinste Verspannung kann chronische Beschwerden hervorrufen. Oft treten Schmerzen aber nicht dort auf, wo sie empfunden werden sondern in einem weiter entfernten gereizten oder verspannten Muskel. Diese Stellen nennt man Triggerpunkte. Der Mediziner spürt sie auf und kann Patienten gegebenenfalls helfen, die Schmerzen loszuwerden.
Da der Mensch über 400 Muskeln hat, sind Triggerpunkte für viele Schmerzen ganz oder teilweise verantwortlich. Im Kreise der Orthopäden bewährt hat sich die Suche nach diesen Stellen und deren Behandlung unter anderem bei verspanntem Nacken, Schwindel, Tennisarm, Golferellenbogen und auch bei Arthrosen; ebenso bei Nerven- und Phantomschmerzen, Schmerzen nach Operationen, Unfällen, sportlicher Überbelastung und vielen Arten von Bauchschmerzen.
Bei myofaszialen Schmerzen, also örtlich begrenzten, schmerzhaften Störungen der Muskulatur, setzt der Arzt gerne Nadeltechniken ein – sogenannte Trigger-Akupunktur. In vielen Fällen können so akute, chronische und bisher untherapierbare Schmerzen möglicherweise erfolgreich ausgeschaltet werden. Begleitend eingesetzt werden Triggerpunkt-Massagen mit hochfrequentem Mikrostrom oder Druckanwendungen.
Die Art der Behandlung ist im Grunde nichts Neues. Schon Anfang des 19. Jahrhunderts wurden erste Gehversuche mit Nadeln an schmerzhaften Stellen der Rückenmuskulatur unternommen. 1942 erschien das erste Handbuch der amerikanischen Wissenschaftlerin Dr. Janet Travell. Dr. Wolfgang Kohls, Facharzt für Allgemeinmedizin/Akupunktur führte Anfang des 21. Jahrhunderts gewissermaßen einen neuen Standard ein unter dem Begriff TriAS-Triggerpunkt-Akupunktur. Nahezu 200 Therapeuten arbeiten in dem nationalen TriAS-Netzwerk nach diesen Methoden.