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Paradontitis birgt Gefahren für den ganzen Körper. Foto: (c) benik.at - fotolia.com
Paradontitis birgt Gefahren für den ganzen Körper. Foto: (c) benik.at - fotolia.com

Pa­ra­don­titis? Bakterien keine Chance geben!

Paradontitis: Tut meist nicht weh, ent­zün­det allerdings das Zahn­bett. Der Zahnarzt und auch Sie können et­was tun. Es sollte gar nicht so weit kommen, denn Pa­ra­don­titis ist der Aus­löser vie­ler Krankheiten im gan­zen Kör­per.

Darüber, dass es Wech­sel­wir­kungen zwischen Mundgesundheit und dem allgemeinen Befinden gibt, ha­ben wir Sie bereits im Mai dieses Jah­res informiert (siehe Newsletter 10/12). Das Thema Paradontitis, eine bakteriell be­dingte Ent­zündung, die sich in einer weit­­ge­hend irreversiblen Zerstörung des Zahn­­halte­apparates (Parodontium) zeigt, soll die Thematik Zahngesundheit im Detail betrachten.

Stellt man Mundhygiene hinten an (putzt man sich nicht mindestens zwei Mal täglich gründlich die Zähne) greift der bakterielle Biofilm auf das Zahnfleisch über. Das Gewebe lockert sich und es bildet sich ein Hohlraum zwischen Zahnfleisch und Zahn; ein optimaler Platz für Erreger entsteht. Je intensiver sich Bakterien ausbreiten können, desto schneller zieht sich das Zahnfleisch zurück. Die Folge: Der Zahn fällt aus. Es bleibt aber nicht nur beim Zahnausfall. Die Er­krankung kann sich auf den ganzen Körper ausweiten. Wer unter Paradonditis lei­det riskiert Schlaganfälle, Herz-Kreislauf-Erkrankungen bis zum Herz­inf­arkt, Chronische Atemwegs­er­kran­kun­gen, Diabetes und Rheuma. Auch Fehlgeburten können Ent­zündungen im Mundraum zur Folge ha­ben.

Geschwollenes Zahnfleisch und Blu­tungen sind “eindeutige Hin­weise” auf eine Zahn­bett­entzündung, sagt Prof. Ben­ja­min Ehmke von der Po­li­kli­nik für Paradontologie der Uni Münster. Auch Mund­ge­ruch kann Indiz für Pa­ra­don­titis sein. „Hauptur­sa­che sind bak­teri­elle Beläge auf der Zunge, dem Zahn­fleisch, in den Zahn­zwi­schen­­­­räu­men und den Zahn­­fleisch­taschen. Die Bak­te­rien in der Mund­höh­le bau­en Ei­wei­ße ab. Dadurch ent­stehen Schwe­fel­verbin­dun­gen wie Schwe­fel­wasser­stoff, Methyl­mer­­cap­tan und Di­me­thyl­sulfid, die ei­nen sehr un­an­genehmen Mund­geruch ver­ur­sa­­chen“, so Ehmke.